Das Bauprojekt „Grant Circle – Wohnen in der Offizierssiedlung“ wurde vergangenen Jahres von einer Fachjury als eines der architektonisch reizvollsten Projekte der Region prämiert und erschien jetzt im neuen Architekturführer der Metropolregion Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg.
Die Fachjury bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der Stadtplanung, des Bundes Deutscher ArchitektInnen und der Architektenkammer nominierte dabei aktuelle Projekte der Region für die Aufnahme in das Buch. Die Auswahl trafen sie unabhängig von wirtschaftlichen Interessen und orientierten sich ausschließlich an architektonisch-städtebaulicher Qualität (Architekturführer der Metropolregion | Mannheim.de).
Der Grant Circle überzeugte unter anderem durch die harmonische Einheit zwischen Bestandsgebäuden und Neubauten, welche für das Leben im Einklang mit der Geschichte steht. Die alte Offizierssiedlung des Franklin-Villages wurde in den 1950er Jahren errichtet und diente bis zum Abzug der amerikanischen Streitkräfte jahrzehntelang als Wohnort für Offiziere der in Mannheim stationierten Truppen. Auf einer Fläche von 12,3 ha erstreckten sich Häuser in US-amerikanischer Bauweise mit weitläufigen offenen Vorgärten und relativ flachen Dächern, sowie eine großzügige Bepflanzung.
2016 begann dann die Umgestaltung zum heutigen Bauprojekt, dessen Ziel ein attraktives Wohnquartier mit einer hohen städtebaulichen und freiraumplanerischen Qualität ist, in dem die Grundzüge der ehemaligen Offizierssiedlung in zeitgemäßer Form wiederzufinden sind. Die Bestandshäuser entlang des James-Monroe-Rings wurden daher behutsam saniert, um den ursprünglichen Charakter zu erhalten und trotzdem einen hohen Wohnkomfort zu bieten. Von der Hauptstraße aus zweigen neu geschaffene gemeinschaftsorientierte Wohnhöfe ab, deren Neubauten sich gestalterisch, durch ein gemeinsames Farbkonzept, an den Bestandshäusern orientieren. Auch die großzügigen Freiräume mit Bepflanzung und der Möglichkeit zur Naherholung spielen eine bedeutende Rolle. Die sogenannte Grünachse verknüpft die neuen Wohnhöfe durch einen gewachsenen Baumbestand miteinander und bindet mit ihren auslaufenden Abzweigungen die umliegende Bebauung mit ein.
Der Architekturführer erschien zuletzt 2012 und wird von dem Architekturfotografen Markus Löffelhardt beim Verlag Edition Quadrat herausgegeben. Mit 628 Fotos, Zeichnungen und Texten stellt er 152 aktuelle Bauwerke vor und schafft damit einen Überblick über das neuste Baugeschehen der Metropolregion Rhein-Neckar. Ziel ist die Sensibilisierung „für die enorme Bedeutung und Wirkung unserer gebauten Umwelt auf unser tägliches Zusammenleben“ (Löffelhardt, Markus (2021). Neue Architektur – Heidelberg, Ludwigshafen, Mannheim, Edition Quadrat).